Ambulante, vaskuläre Rehabilitation und Prävention (Strukturiertes Gehtraining) —
Die ambulante vaskuläre Rehabilitation und Prävention eignet sich für Personen mit Gefässkrankheiten, die in gewohnter Umgebung ihres Wohnortes ihre Gesundheit und Fitness aufbauen wollen und die bereit sind, selber aktiv etwas dazu beizutragen. Das 12-wöchige, abwechslungsreiche Bewegungsprogramm wird in kleinen Gruppen durchgeführt. Nach und nach werden Sie Ihre Ausdauer verbessern, Kondition und Kraft aufbauen und so Sicherheit zurückgewinnen. Durch die verlängerte schmerzfreie Gehstrecke erübrigen sich möglicherweise sogar (weitere) Gefässdilatationen und Operationen.
Wann ist eine vaskuläre Rehabilitation sinnvoll?
Bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit im Stadium der Schaufensterkrankheit
Nach einer kathetertechnischen Intervention (Ballondilatation, Stenteinlage) oder Gefässoperation mit Restbeschwerden
Präventiv, bei Patienten mit mehreren Risikofaktoren (Bewegungsmangel und Dekonditionierung, Raucher, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Dyslipidämie – schlechte Cholesterinwerte)
Rehabilitationsprogramm
Das vielseitige Bewegungsprogramm wird in kleinen Gruppen durchgeführt. Dabei werden Ausdauer, Koordination und Kraft langsam gesteigert. Dies mit dem Ziel, die Gehdistanz zu verlängern, um damit allenfalls Gefässinterventionen und -operationen zu ersparen.
Mit Entspannungsübungen wird Stress abgebaut und das körperliche sowie seelische Wohlbefinden gefördert. Zudem werden Sie über Themen wie arterielle Verschlusskrankheit, andere Formen der Herz-Kreislauferkrankungen und Risikofaktoren informiert sowie bezüglich Ernährung und Raucherentwöhnung beraten.
Das Bewegungsprogramm wird von Fachpersonen geführt und steht unter ärztlicher Betreuung. Untersuchungen bei Eintritt und nach Abschluss des Programms geben Aufschluss über Gesundheitszustand und Belastbarkeit sowie über die erreichten Leistungsverbesserungen.
Ablauf
Zur Beurteilung des aktuellen Gesundheitszustands findet eine ärztliche Eintrittsuntersuchung im Gefässzentrum am Standort Kantonsspital St.Gallen statt. Die Trainingseinheiten können dann wohnortsnah im Kantonsspital St.Gallen, im Spital Grabs oder im Spital Wil besucht werden. Die Austrittsuntersuchung erfolgt wiederum im Gefässzentrum im Kantonsspital St.Gallen.
Inhalte
Alle Aktivitäten des Programms stehen unter ärztlicher Aufsicht. Die Trainingseinheiten werden von physiotherapeutischem Fachpersonal geführt. Zum Rehabilitationsprogramm gehören:
Medizinische Trainingstherapie (MTT)
Aufwärmen: Aktivierung des Kreislaufs, Förderung von Beweglichkeit von Rumpf und Gelenken sowie von Koordination und Konzentration
Kreislauf- / Ausdauertraining auf dem Laufband
Individuelles Training an Geräten zur Kräftigung von Rumpf-, Schulter- und Beinmuskulatur
Dehnungs- und Lockerungsübungen
Gymnastik
Der Schwerpunkt liegt in der Verbesserung von Koordination, Gleichgewicht, Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Zudem werden Entspannungsübungen z.B. nach Jacobsen oder autogenem Training durchgeführt.
Gehtraining im Freien
Strukturiertes Gehen nach individueller Belastbarkeit, falls notwendig werden Pausen eingelegt.
Vorträge
Zusätzlich erhalten Sie jede Woche von den jeweiligen Fachpersonen umfassende Informationen zum Thema Gefässerkrankungen, Therapiemöglichkeiten und Prävention. Selbstverständlich werden Ihre Fragen gerne entgegengenommen und beantwortet und auch die Angehörigen sind dazu eingeladen.
Dauer
Das Programm dauert 12 Wochen und findet jeweils dreimal pro Woche statt.
Kantonsspital St.Gallen: jeweils Montagnachmittag, Mittwochvormittag und Freitagnachmittag
Spital Grabs: individuell
Spital Wil: jeweils Montag- und Mittwochnachmittag sowie Freitagvormittag
Anmeldung
Ihr Hausarzt oder der Spitalarzt meldet Sie im Gefässzentrum an.
Nach Erhalt der Anmeldung werden Sie zu einer Eintrittsuntersuchung eingeladen. Diese findet immer am Kantonsspital St.Gallen statt. Danach erfolgt eine individuelle praktische Einführung in das Therapieprogramm, dass auch an weiteren Standorten angeboten wird.
Kosten
Das vaskuläre Rehabilitationsprogramm ist anerkannt. Das heisst: Bei entsprechender Indikation (PAVK Stadium II) werden die Kosten durch die Krankenkassen (mit dem üblichen Selbstbehalt bei ambulanten Leistungen) als Pflichtleistung der Grundversicherung übernommen. Die Unfallversicherung ist Sache der Teilnehmenden.
Krankheitsbilder
Diese Behandlungsmethode kann bei folgenden Krankheitsbildern in Betracht gezogen werden.